alive and kicking

Monat: April 2016 (Seite 1 von 3)

Erziehung

Seit gestern sind wir wieder zu 4t. Wie vorhergesehen, gab es gleich Streß mit den beiden Kindern. Sie müssen sich wohl erst wieder aneinander gewöhnen. Gege war platt, aber sowas von. Mit Mühe hat er sich bis abends wachgehalten, um dann über 12 Stunden am Stück zu schlafen. Jetzt sieht die Welt (und er) schon anders aus. Es war wohl toll. Immer wieder erzählt er ein bisschen. Toll! Wie schön, dass er so etwas erleben durfte mit seiner Klasse und seinen Lehrern. Dank an alle, die sich dafür einsetzen, dafür gearbeitet haben und schließlich auch ihre Zeit geopfert haben dafür. Besonderer Dank an die Lehrerinnen und Lehrer, die das mitmachen.

Die letzten Tage war ich ziemlich fertig. Streß mit anderen Eltern. Um was? Nicht erwähnenswert. Dennoch zehrt es an mir. Ich mag nicht mehr. Wie können sich erwachsene Menschen so aufführen? Wenn meine Kinder so ausrasten, sage ich: jetzt erst recht nicht. Mit Ausflippen erreichst du gar nix. Im Gegenteil.
Ist aber anscheinend in der wirklichen Welt nicht so. Das Elternteil hat durch seinen cholerischen Anfall alles erreicht und sich die Rosinen raus gepickt. Leidtragend sind die anderen. Aber kann ja der Person egal sein. Sie hat ihr Ziel erreicht. Ich hatte weder Mut noch Kraft, mich durch zu setzen. Ich sehe das auch nicht als so wichtig an. Jetzt ärgere ich mich aber doch ein bisschen über mich, weil ich nicht konsequent genug war. Aber ich kann ja jetzt nicht auch noch fremde Eltern erziehen!
Tja, und was mach ich jetzt mit meinen Kindern? Ich habe gelernt, dass man mit Ausrasten sehr wohl sein Ziel erreicht, alle anderen leiden, aber mir als Einzelperson kann das ja egal sein. Nein, nein, nein – ich will keine solchen Egoisten heranziehen, damit ist die Welt schon voll genug. Ich werde beibehalten wie bisher: mit Ausflippen erreichst du gar nix!

Familie

Zur Zeit bin ich wohl etwas familiär eingespannt. Aus Gründen.
Heute waren meine Eltern dran. Sie sind alt und mögen sich immer noch nach all den Jahre, auch wenn es oft nicht so aussieht. Wir waren einkaufen in einem ganz speziellen Laden. Da kommt man nicht einfach so hin, sondern braucht ein Kind, das einen hinfährt. Wenn man kein Auto hat. Da stehen sie also in diesem Laden mit nur sehr geringem Warenangebot und suchen wie blöd das, was sie wollen. Ich sage: „Fragt doch nach.“ Sie suchen. Ich suche. Schließlich läuft Muttern zur Kasse. Vorher entdecke ich jedoch die gewünschte Ware und rufe laut. Sie kommen, so schnell es geht. Zwischendurch regen sie sich auf, weil sie sich gegenseitig im Weg stehen. Immer wieder diese kurzen Streitereien. Heute stört mich das nicht mehr, früher fand ich das nervend. Sie sind dann auch richtig unfreundlich zueinander. Zu Fremden wären sie nie so, aber mit dem Partner kann man das ja machen. Schließlich mühsames Bezahlen an der Kasse und dann alles ins Auto. Sie wollen natürlich nicht gleich heim, sondern noch irgendwo einen Kaffee trinken. Ich mag Kaffee nicht so sehr und für mich ist es auch schon zu spät. Ich kann Kaffee nur bis zum frühen Nachmittag trinken. Also suchen wir ein Café. Ein neues in der Stadt, in dem wir noch nie waren. Es dauert, bis wir es finden. Bzw. wir kurven immer drum rum. Wollen aber nah ran, da Vatern lauflahm ist. Es wird nicht einfacher. Schließlich finden wir einen Parkplatz bei einer Firma, auf den ich mich traue, das Auto abzustellen. Die Eltern sind verunsichert: „Willst du da wirklich parken?“ „Ja, ich kenne die. Das klappt schon.“ Das Café seltsam dunkel und tatsächlich, beim Näherkommen erkennen wir: Mittwoch Ruhetag!
So ein Krampf aber auch. Also wieder zum Auto zockeln und in das altbekannte Café. Dort dann leckersten Kuchen und Kaltgetränk. Mir war inzwischen so heiß nach all dem Gekurve. Im Café sind auch die Eltern glücklich. Dort kennen sie sich aus und treffen sogar Bekannte. Wieder wird mir bewusst, wie sehr sich Alter und Kindheit ähneln. Die Kinder wollen auch am liebsten das Altbekannte. Nur nix Neues. (Bis zu einem gewissen Alter meistens, manchmal auch länger). Wir führen nette angeregte Gespräche, wie das oft so ist, wenn ich mit meinen Eltern alleine bin. Inzwischen kann ich die Zeit mit ihnen geniessen. Wer weiß, wie lange noch. Die Zeit ist so kostbar geworden. Das ist anders im Alter. Man ist sich seiner begrenzten Lebenszeit bewusst und nimmt vieles intensiver wahr. Auch die Abschiede.

Landschulheim

Heißt manchmal auch Schullandheim. Was auch immer, Gege ist seit gestern weg. Irgendwo, wo es schneien soll. Ich hoffe, er hat ausreichend warme Kleider dabei…. Muttersorgen 😉
Hier bei uns ist das Leben anders, so mit nur einem Kind. Vor allem die Abende, die ja doch sehr sportabhängig sind, sind etwas entspannter. Wir können schon früher essen und müssen uns nicht nach den Trainingszeiten richten. Ausserdem koche ich, was das Kind nicht mag. Niemand schnarcht im Kinderzimmer und am Tisch ist ein Platz frei. Seltsam. Wir freuen uns alle, wenn er wieder da ist. Und bestimmt werden sie sich sofort streiten und kabbeln, so dass ich gleich genervt bin.

Ich hoffe, er hat eine schöne Zeit und bringt viele neue Eindrücke mit. Ich habe alle Achtung vor den begleitenden Lehrern. Das stelle ich mir wirklich sehr anstrengend und stressig vor, so eine Horde zu hüten. Ich glaube, ich hätte Dauermigräne. Vorher, währenddessen und nachher. Aber vielleicht wächst man da ja auch rein. Die Lehrer sahen bei der Abfahrt noch recht entspannt und fröhlich aus.

Da werden auch Gedanken an meine Schulaufenthalte wach. Wie war das nochmal? Wo waren wir? Wer ging mit? Ich weiß, daß wir Unterricht hatten. Das hat Gege jetzt nicht, er musste nix schulisches mitnehmen. Ich erinnere mich auch noch, dass wir viel gewandert sind. Aber an das Wetter (wie unwichtig) erinnere ich mich nicht mehr. Wir mussten die Koffer einen steilen Berg raufschlappen, quer übers Feld. Das war anstrengend. Ich weiß aber nicht mehr, mit wem ich im Zimmer lag. Bestimmt war das im Vorfeld wichtig. Vielleicht finde ich ja noch irgendwo Aufzeichnungen dazu. Durch die Kinder wird meine Vergangenheit wieder interessant. Sogar für mich.

Gesundheit

Heute waren wir bei einer Ärztin, die sich noch mal das Kind angeschaut hat. Ich war erstaunt, wie viel Ruhe und Zeit sie mitbringt, um das Kind genau anzuschauen. In fast allen Bereichen gab es Entwarnung. Tut gut. Immer wieder. Allerdings gibt es eine Schonhaltung, die nicht von alleine weggehen wird. Also müssen wir aktiv werden. Interessant, dass sie das Kind kaum berührt hat und doch so viel gemerkt, gespürt und erkannt hat. Faszinierend. Auch die Übungen waren anders, so dass es auch für das Kind interessant war. All die „normalen“ Übungen kennt er zur Genüge.

Ich finde, solch eine Art der Untersuchung sollte jedem zustehen, egal ob Unfall oder nicht. Egal ob Privat- oder Kassenpatient (was für eine sinnlose Unterscheidung) und egal ob alt oder jung. Es sind oft ganz einfache Dinge, die zum Wohlbefinden beitragen können. Manchmal reichen einfache Berührungen oder vielleicht schon darüber sprechen und wenn ich das einmal im Jahr machen darf, ist es oft schon genug. Bei Bedarf natürlich auch öfter. Schade, dass an der Gesundheit gespart wird.

Wenn ich mir meine Mitmenschen anschaue, bin ich oft erstaunt, was die alle für Wehwehchen (und mehr) haben. Das geht von künstlicher Hüfte (für U 40!) bis hin zu sämtlichen Knieoperationen und Herzbeschwerden. Von den Zähnen mal ganz abgesehen. Gesundheit ist ein großer Kostenfaktor in unserer Gesellschaft und doch kann sich der normale Bürger immer weniger Gesundheit leisten.

P.S. Wir waren bei einer Privatärztin.

Prince

Der Tod von Prince ist zwar schon ein paar Tage her, beschäftigt uns aber immer noch. Seine Lieder machen mir meistens gute Laune. Klar, da spielt die Vergangenheit und all das Erlebte eine Rolle. Weiss ich auch. Trotzdem höre ich die meisten seiner Lieder gerne und leider viel zu selten.

Jetzt sind wir wohl in dem Alter, in dem wir uns Konzerte nach dem Alter der Auftretenden aussuchen sollten – lebt der nächstes Jahr noch? Wer weiss – lieber schnell noch auf das Konzert gehen. Es gibt einige Künstler, die ich verpasst habe. Bei einigen ärgere ich mich (Zappa), bei anderen ist es egal. Viele Konzerte sind mir zu groß und zu teuer. Muss ich nicht haben. Also werden weiterhin die Musiker sterben, ohne dass ich auf ihren Konzerten war.

Trotzdem beschäftigt mich ihr Tod, weil sie mich geprägt haben. Bei Prince habe ich das erste Mal Frauen auf der Bühne wahr genommen, die nicht nur Sängerinnen waren. Ich war auch mal kurz in einer Band, weil „ne Frau am Saxophon kommt super“. Bei Prince waren die aber nicht an ihren Instrumenten, weil sie Frauen waren, sondern weil sie gut spielen konnten. Egal, ob Frau oder Mann.

Familie

Familie ist ein schwieriges Pflaster, besonders die eigene. Manches nimmt mich da echt mit. Am liebsten wieder abhauen ins Ausland, so wie früher. Geht leider nicht mehr so einfach.
Also muss ich aushalten, dagegen halten und mitsprechen. Auch wenn ich manchmal gar nicht will. Wahrscheinlich ging es Lars von Trier genauso und er fing einfach an, das alles auf zu nehmen. Sollte ich vielleicht auch machen.? Wer weiß, was für ein Film da zustande käme…. 😉

Bärlauch

Zur Zeit haben wir fast täglich Bärlauch. Entweder pur zum Brot oder in das Essen rein geschnitten. Natürlich auch sämtliche Bärlauchrezepte, wie Bärlauchbutter, Bärlauchrisotto, Bärlauchküchle, Bärlauchpaste, Bärlauchpesto ….
Die Rezepte folgen.

Coolman und ich

Gege liest die Bücher immer mal wieder. Wir leihen sie aus der Bücherei aus. Leider habe ich nicht mitgelesen, kann also nicht wirklich sagen, wie die Bücher sind. Eigentlich habe ich ja noch den Anspruch (an mich) alle Bücher, die Gege liest – und das sind ja nicht so viele – auch zu lesen. Ich finde es schön, wenn wir darüber reden können. Oft geht das ja auch ganz gut und schnell. Zu langweilig war mir bis jetzt noch nix. Ich finde es interessant zu wissen, was gerade angesagt ist bzw. mit was das Kind sich beschäftigt. Der Hobbit und Herr der Ringe habe ich vor vielen Jahren gelesen, das habe ich jetzt nicht mehr gelesen. Mit Herr der Ringe kämpft er auch noch.
Didi hat sich von der Schule auch ein Coolman Buch mitgebracht. Und gleich ganz stolz dem großen Bruder gezeigt. Toll, sie können das gleiche lesen! Nun ja, nicht ganz, Didis Buch war eine Erstleserkurzversion. Ich hatte sie in 10 Minuten durch. Und weiss jetzt auch, wer Coolman ist. Nämlich der imaginäre Freund vom Ich. Didis Buch war mit vielen Bildern und wenig Text. Er hat es zweimal gelesen und fand es gut. Kai, der Junge in der Ich-Form, erlebt ganz alltägliche Dinge, bei denen ihm sein Freund Coolman mit mehr oder weniger guten Einfällen hilft. In unserem Buch sind die 2 in den Zoo, da Kai ein Haustier wollte.
Ich fand gut, dass das Buch den Alltag beschreibt, ohne Ninjago oder Star Wars. Das ist ganz angenehm. Blöd finde ich, dass der imaginäre Held Coolman heisst. Bei uns gab es lange einen unsichtbaren Freund, aber der hieß Grugi. Ist das nicht viel schöner?

work

busy days at work. I’m glad it’s over. It is nice to meet all the people, do a lot of work and talk and chat and have fun. But after 2 days I’m done. No more input, please. Glad it’s a home office day tomorrow.

Veränderung

Manchmal wünsche ich mir Veränderungen so sehr, dass ich ganz hibbelig werde. Da will ich am besten jetzt gleich loslegen. Und weiß doch, dass es nicht geht. Manche Dinge brauchen Zeit, manche Dinge gehen nach reiflicher Überlegung gar nicht und manche Dinge lassen einfach auf sich warten. Schrecklich so was. Dabei will ich doch jetzt aktiv werden. Am liebsten an allen Baustellen gleichzeitig.
Besonders die Dinge, an denen ich aktiv gar nix verändern kann, weil es nicht mehr in meiner Macht steht, nerven mich dann. Warum melden die sich nicht? Warum geben die keine Antwort? Warum, warum, warum.
Wenn ich Glück habe, kann ich meinen Aktionismus sinnvoll umwandeln, backen oder putzen oder sportlich aktiv sein. Wenn ich Pech habe, geht nicht mal das und ich muss einfach aussitzen und auf die nächste Gelegenheit warten. Blöd.
Heute wünsche ich mir die Veränderung, mehr schaffe ich heute nicht. Aber auch das ist ja schon mal ein guter Anfang. Und wenn ich mir so manche Veränderung vorstelle, werde ich schon auch ganz aufgeregt. Hoffentlich klappt wenigstens ein bisschen was. Veränderung tut not. Ganz arg.

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