Der erste Elternabend im neuen Schuljahr ist vorüber. Er war kurzweilig wie immer und sogar fast noch etwas kürzer. Zwischendurch sind die Eltern etwas nervig, besonders die, die immer witzige Kommentare in den Raum werfen. Oder die Mütter der letzten Reihe, die dauernd quatschen und dann nachfragen. Mensch, dann pass halt auf!

Bestimmt würde mir als Lehrerin raus rutschen: „Genau wie das Kind.“ „Kein Wunder.“ usw. Wahrscheinlich denkt sich der Lehrer das auch. Und es ist ja durchaus interessant, wie sehr die Kinder ihre Eltern spiegeln. Nur bitte nicht beim Elternabend. Wir wollen doch einfach nur alles schnell besprechen und dann wieder nach Hause oder noch in die Kneipe.

Da wir nun schon 2 gemeinsame Jahre haben, kennen sich die meisten Eltern. Interessant auch, wie sich da die Grüppchen bilden. Huch, hätte ich gar nicht gedacht, dass die 2 so eng sind. usw.

Ab diesem Schuljahr gibt es noch mehr Lehrer, die jeweils nur ein Fach in der Klasse unterrichten. Mit jedem Schuljahr wird das mehr. In der ersten Klasse war es noch hauptsächlich Klassenlehrerunterricht, dann kamen einige Fächer mit anderen Lehrern und jetzt noch mehr. Zum Glück gibt es immer noch den gleichen Klassenlehrer. Ich glaube, das ist für die Kinder super. Der Lehrer meinte auch, dass er jetzt die Früchte der ersten Jahre ernten kann. Also ist es bestimmt für ihn auch gut so. Er kennt die Kinder, die Kinder kennen ihn. Da weiß man einfach, woran man ist. Ich wollte auch nicht jedes Jahr einen neuen Chef haben.

Es gibt keine neuen Fächer, manche Fächer heißen jetzt nur anders. Und die machen ja so tolle interessante Sachen. Leider will das Kind nichts zusätzliches Freiwilliges machen, obwohl die Angebote echt toll sind. Spiegelt er da mich wider?

Hinterher in der Kneipe war es ganz nett. Die Gruppe war sehr klein, aber ok. Manche müssen immer so viel erzählen, dass ich mich frage, ob die daheim nicht den Mund aufmachen dürfen. Andere müssen immer so angeben, ich weiß nicht, was für Minderwertigkeitskomplexe die haben. Kein Wunder, dass deren Kinder so sind, sage ich mir. Zum Glück bin ich keine Lehrerin geworden!