Der Wonnemonat Mai war gar nicht wonnig. Er war geprägt von Tod und Trauer. Er fing im Krankenhaus an und endete im Krankenhaus. Ich habe viel geweint, mit der Familie, mit Freunden und mit Fremden. Es tut gut zu wissen, dass es so viele nette Menschen in meinem Umfeld gibt. Auch die Wertigkeiten haben sich mal wieder verschoben, so vieles ist unwichtig.

Es fällt mir schwer, etwas Gutes zu finden im Mai, aber natürlich gab es das auch:

Wir hatten einen schönen ersten Mai im Europapark. Wir haben den relativ leeren Park noch einmal genossen. Jetzt haben wir keine Jahreskarte mehr und machen ein bisschen Parkpause.

Der englische Backkurs hat viel Spaß gemacht. Die Leute waren sehr nett.

Das Kind hatte ein Konzert. Das war toll wie jedes Jahr.

Die Beerdigung an sich war traurig, aber es war schön zu sehen, wie viele Menschen mittrauern.

Das Kind hatte den Gips nur kurz, weil alles so gut lief. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Wir haben schöne Ausflüge gemacht, auf den Mundenhof, in den Wald und in eine Bäckerei, die man besichtigen konnte.

Die Lesung mit Rafik Schami, die ganz anders geplant war. So verzaubert für einen Abend, das war richtig schön. Das hätte ich gerne öfter.

Am schönsten war das Hochzeits- und Geburtstagsfest. Da gab es gutes Essen und super nette Leute. Ich habe mich sehr wohl dort gefühlt und gespürt, dass es Menschen gibt, die einfach nur gut tun.

Manchmal schien es wie Ablenkung, aber ja, das Leben geht irgendwie weiter.