Da ich mich auch oft frage, was ich den ganzen Tag mache, schreibe ich das gerne auf. Am 5. eines Monats sammelt das immer Frau Brüllen.
Montagmorgen klingelt der Wecker wie immer. Ein Kind steht um 6:15 Uhr auf, richtet sich und setzt Teewasser auf. Nach und nach kommt der Rest der Familie dazu, so dass wir 6:35 Uhr zusammen sitzen bei Müsli und Tee. Danach richtet sich ein Kind nach dem anderen und dann ich. Das erste Kind verlässt um kurz nach 7 das Haus, das zweite Kind geht mit mir um 7:15 Uhr. Wir gehen gemeinsam zur Schule. Montags muss das Kind immer sehr pünktlich sein, weil der Bus kommt, um die Klasse ins Schwimmbad zu fahren. Und ich treffe ein paar andere Mütter und wir quatschen noch ein bisschen (aber es ist sehr kalt), dann verabschieden wir uns bis Mittwoch (da ist wieder früh Schule). Ich fahre mit dem Rad weiter ins Büro. Mein Kollege ist schon da. Ich mache, was man so macht am Montagmorgen im Büro. Da wir gleich eine Sitzung haben, klingelt dauernd das Telefon.
Eine Kollegin hat zur Sitzung Berliner mitgebracht, nach und nach essen die Teilnehmer davon und es ist witzig anzuschauen, wie sie sich dabei anstellen. Die Berliner sind sehr groß und sehr bepuderzuckert, man muss die Dinger schon sehr vorsichtig essen. Sie schmecken lecker, aber danach ist mir immer so leicht schlecht. Die schlechte Luft im Besprechungszimmer tut ihr übriges. Mit leichter Überzuckerung ääähh Überziehung haben wir alle Punkte abgehakt, ich mache mich gleich danach an die Zusammenfassung. Mittagessen brauche ich vorerst keines mehr.
Dafür höre ich recht früh auf mit Arbeiten und fahre in strahlendem Sonnenschein nach Hause. Es ist 15:45 Uhr als ich zu Hause ankomme. Ein Kind hatte AG an der Schule heute und kam erst kurz vor mir an. Es gibt Obst und Nougat als Kaffeeklatsch. Danach ist Haushalt angesagt: Wäsche waschen, wegräumen etc. Ein Kind lädt sich Freunde ein und sie gehen zusammen Tischtennis spielen, das ist grad voll der Renner hier. Sie spielen mit großem Ball und nach besonderen Regeln. Das andere Kind muss noch in die Stadt, Schminke kaufen und einen Bart undundund. Es will morgen als Papa Schlumpf in die Schule gehen. Die rote Kappe hat ihm ein Freund besorgt. Sieht schon mal gut aus. Also fahren das Kind und ich in die Stadt und kaufen blaue Farbe. So ein bisschen graut mir davor. Es gibt leider keine weißen Rauschebärte (klar, falsche Jahreszeit!), aber die Verkäuferin gibt uns gute Tipps, wie wir das ganz einfach basteln können. Sie verkauft uns auch gleich das Bastelzeug dazu. So sind alle glücklich, wir und sie. Das Kind möchte unbedingt noch eine rote Hose, also gehen wir noch in viele, viele Klamottenläden, aber rote Hosen scheinen gerade nicht gefragt zu sein, weder als Jeans noch als Jogging. Schliesslich werden wir bei der Damenunterwäsche fündig. Eine dünne rote Jogginghose. Zwar etwas groß, aber sie passt einigermassen. Ich muss immer noch lachen, wie wir da zwischen BHs und Slips nach roten Sachen suchen, das sah bestimmt lustig aus. Die Hose ist nicht billig, aber runtergesetzt und überhaupt, Jogginghosen kann man nie genug besitzen, gerade wenn man 13 ist. Also gekauft. Dann fahren wir wieder nach Hause, es ist kalt und schon dunkel.
Als wir nach Hause kommen, sind die Freunde des anderen Kindes gerade dabei zu gehen, es ist schon fast 18 Uhr. Der Mann ist auch schon zu Hause. Er lernt mit dem Kind noch etwas Mathe, da es morgen eine Arbeit schreibt. Das Fastnachtskind und ich basteln den Bart für Papa Schlumpf. Sieht gar nicht mal so schlecht aus. Allerdings rotzt das Kind und klingt gar nicht gut. Eigentlich sollte es lieber zu Hause bleiben, aber wenn es schon mal eine Verkleidung plant….
Dann gibt es Abendessen, Brot für die Herren und für mich die Reste von gestern. Da ich kein Mittagessen hatte, bin ich sehr ausgehungert und verschlinge alles. Danach bin ich pappsatt. Es ist schon 20 Uhr und die Kinder richten ihre Schulsachen und dann sich fürs Bett.
Ich arbeite noch ein bisschen und dann ist es Zeit für das Erwachsenenabendprogramm: Tee und Monk. Es ist der letzte, allerletzte Teil und ich bin gespannt, wie es ausgeht. Der schrullige Herr hat uns jetzt doch eine ganz Weile begleitet.
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