Ach ja, schon wieder der 5. Immer am 5. fragt Frau Brüllen, was man so macht den ganzen Tag. Da ich nicht weiss, was ich so mache, schreibe ich das gerne auf. Alle aufgeschriebenen 5. versammeln sich dann auf dem Blog von Frau Brüllen. Hier also mein Tag an einem Donnerstag im April:

Ich stehe auf wie immer, die Tauben auf dem Dach wecken mich wie jeden Tag mit ihrem Gegurre. Es ist kurz nach 7 und ich bin müde, da ich gestern Abend aus war und es spät wurde. Mein Rücken, den ich mir gestern verrenkt habe, schmerzt immer noch, doch ich kann aufstehen und mich bewegen. Der Mann sitzt schon beim Frühstück, ich setze mich dazu und trinke viele Tassen Tee. Die Jungs haben noch Ferien und schlafen. Wir schleichen uns aus dem Haus und gehen zur Arbeit.

Bei der Arbeit nichts neues, ich wurstel vor mich hin, renne hierhin, renne dorthin, tratsche kurz und hole mir Anregungen für meinen Rücken bei der bandscheibengeplagten Kollegin. Zum Glück habe ich einen guten Bürostuhl. Dennoch versuche ich, heute ein bisschen mehr unterwegs zu sein. Ich mache eine kurze Mittagspause und freue mich an den Kochkünsten des Kindes. Das ist so schön!

Nachmittags nochmal Büroarbeit mit Besprechung und dann mach ich Feierabend. Düse nach Hause, Fahrradfahren tut dem Rücken offensichtlich gut, begrüße den Freund eines Kindes, lasse die Jungs zocken und füttere die Waschmaschine. Zwischendurch immer wieder ausruhen und den Rücken schonen. Immerhin kann ich inzwischen gut alleine aufstehen, gestern war das nicht so einfach! Also mache ich auch noch ein paar Rückenübungen. Ich versorge das Gemüse der Gemüsekiste, das die Jungs gestern geholt haben. Es ist wieder mehr Gemüse dabei, der Frühling naht. Der Bärlauch wird zur Paste verarbeitet. Die finde ich superlecker auf dem Brot oder auch als Würze in sämtlichen Speisen. Auch die Kinder essen später beim Abendbrot gerne davon.

Die Jungs gehen noch raus zum Fussballspielen, ich telefoniere mit einer Freundin, bis es Zeit ist zum Abendessen. Das muss recht schnell gehen heute, da wir noch in die Stadt gehen. Die Kinder sind zur Lesenacht in der Buchhandlung angemeldet. Voller Spannung gehen sie in den Laden und fangen gleich an zu stöbern. Ich verziehe mich wieder, gehe noch schnell einkaufen und mache Pause zu Hause.

Um halb zehn gehe ich wieder los, die Kinder einsammeln. Sie sitzen auf der Treppe der Buchhandlung total vertieft in ein Buch. Ich mache mich erst mal nicht bemerkbar und schaue mich selber ein bisschen um: Toll, überall sind Kinder. Viele haben ein Buch in der Hand und/oder reden darüber. Ach, ist das eine schöne Atmosphäre! Schliesslich bemerken mich die Kinder und zeigen mir ihre Bücher, die sie auch gerne kaufen würden. 😉 Na ja, so ganz uneigennützig macht das die Buchhandlung wohl nicht. Aber klar, ich dachte mir schon so was und habe vorsorglich einen Gutschein mitgenommen, den wir noch zu Hause hatten. An der Kasse werden die Jungs gelobt: „Ach, die zwei waren so ruhig. Die sassen nur auf der Treppe und haben gelesen.“ Ahh, das tut gut! Beschwingt mit neuem Lesestoff fahren wir im Dunkeln nach Hause. Ein Kind ist sehr verwirrt, weil manche Ampeln schon ausgeschaltet sind. Boah, sind wir spät. Zu Hause dann kurz die Beute dem Vater zeigen und ab ins Bett. Die Erwachsenen schauen noch etwas fern und dösen dann auch weg.

So war der fünfte im April.