Es ist der 5. und da fragt Frau Brüllen immer, was man so macht den Tag durch. Hier kommt also unser Tag, es ist ein Freitag:

Morgen
Ich bin schon früh wach, zu viele Gedanken sind in meinem Kopf, also stehe ich schon um 6:15 Uhr auf. Ich setze Teewasser auf und ziehe mich an. Im Bad ist die Heizung angegangen, es ist wohl kalt draußen. Und immer noch dunkel. Ich richte Tee und räume die Spülmaschine aus. Die Jungs stehen nacheinander auf, heute gibt es mal keinen Stress im Bad. Ein Kind trinkt Tee und frühstückt Müsli, das andere Kind möchte nix. Ich auch nicht, mir reicht heute der Tee. Wenn der Mann nicht da ist, ist die Teekanne eh viel zu viel. Ich Gewohnheitstier. Eigentlich wollte ich doch die kleine Kanne nehmen. Die Jungs richten sich für die Schule und gehen um 7 Uhr aus dem Haus. Ich schreibe noch kurz eine Email an den Fussballtrainer und richte mich dann auch. Heute bin ich etwas später dran als sonst und die Schülerhorden sind schon durchgezogen. Vereinzelte Schüler sind noch unterwegs. Die werden garantiert zu spät kommen. Viertel vor Acht bin ich bei der Arbeit und arbeite. Da gibt es gute Neuigkeiten und ich freue mich. Vor lauter Arbeit vergesse ich fast, dass ich einen Massagetermin habe. Danke Arbeitgeber, dass du das ermöglichst, das tut so gut.

Mittag
Da ich heute kochen muss, der Mann ist ja nicht da, höre ich früh auf und gehe noch geschwind einkaufen auf dem Heimweg. Na ja, so kurz vor Mittag gehen alle einkaufen, so geschwind wird das nicht. Es gibt Backofenkartoffeln, Fischstäbchen und Spinat. Das Gemüse kommt von unserem Ernteanteil, ein Essen, das beide Kinder mögen. Ein Kind hat freitags immer früh aus, wir kommen gleichzeitig zu Hause an. Ich hetze in der Küche und gebe ein paar Anweisungen: Aufräumen, aufräumen, aufräumen. Als das andere Kind kommt, eskaliere ich kurz, dann ist alles wieder gut und wir essen gemütlich.

Nachmittag
Nach dem Essen lege ich mich hin, ich bin so platt. Leider wird das mit dem Ausruhen nichts, die Jungs hören laut Musik und singen mit. Eigentlich schön, aber mir zu laut. Wäre ich nur arbeiten gegangen. So mache ich Haushalt: Spülmaschine einräumen, Waschmaschine anstellen und Wäsche abhängen, später dann aufhängen. Zwischendurch gibt es Kaffeeklatsch, aber ohne Kaffee. Wir trinken Tee, ich finde es total schön, dass ein Kind immer mit mir Tee trinkt. Dazu gibt es Reste von gestern: kalten Grießbrei und ich spendiere noch eine Tafel Schokolade. Ein Kind macht sich auf den Weg zur Musikschule, das andere Kind zockt. Ich setze Teig für den Hefezopf an. Das eine Kind kommt nach Hause und zockt, das andere Kind macht sich auf den Weg zum Freund und nimmt sein Sportzeug gleich mit. Ich putze in der Küche und hänge dann am Computer ab.

Abend
Das andere Kind geht zur Kirchenveranstaltung. Als beide aus dem Haus sind, mache ich mich auch auf den Weg. Eigentlich wollte ich das schon früher, aber wenn die Jungs zocken, ist es besser wenn jemand zu Hause ist, da sie sonst nicht aufhören. Ich hole etwas Bärlauch und gehe noch ein bisschen spazieren, auch wenn es eher kühl und unfreundlich ist. Beide Kinder sind erstaunlich früh wieder zu Hause. Das Abendessen lassen wir ausfallen zu Gunsten von Chips, Radieschen und Birne. Dazu schauen wir fern: Catch und noch ein bisschen Bülent. Die Jungs verschwinden um 11 Uhr ins Bett, ich schreibe noch den Eintrag, etwas später kommt der Mann nach Hause und erzählt vom Konzert, bei dem er war. Um 11:45 Uhr liege ich auch im Bett.