Das Kind ist 15 Jahre alt. Wie war das denn vor 15 Jahren?
Es war kühl, ich hatte noch die Wintersachen an, als wir ins Krankenhaus sind. Ich bin morgens aufgewacht und konnte die Schmerzen nicht zuordnen. Sind das Wehen? Ich hatte mir das anders vorgestellt. Also habe ich erst mal im schlauen Buch nachgelesen, wurde aber auch nicht klüger. Irgendwann habe ich den Mann geweckt oder er ist aufgestanden und ich meinte, dass ich gerne ins Krankenhaus möchte. Die Tasche haben wir vorsorglich eingepackt, auch wenn ich dachte, dass wir sie nicht brauchen. Nicht zu früh einweisen lassen, stand im Buch. Also hatte ich den Vorsatz, wieder nach Hause zu gehen.
Ich bin mit dem Auto gefahren, das war anstrengend mit dem dicken Bauch hinter dem Lenkrad, außerdem kam immer mal wieder eine Wehe. Aber zum Glück war die Ampel rot und ich konnte die Wehe veratmen. Der Weg zum Krankenhaus war nicht weit. Ich habe das Auto in der hintersten Ecke geparkt, da hat später der Mann geflucht, als er die Tasche holen sollte. Doch ich dachte ja noch, dass wir wieder heimfahren.
Im Krankenhaus war ich lange gewesen, so kannten mich alle. ALLE! Manch Arzt kam angerannt: „Es spricht sich herum, sie ist wieder da!“ Nach der ersten Untersuchung war klar, dass ich heute nicht mehr nach Hause gehen würde. Es war alles etwas mühsam und ich überfordert. Wie dann die Zeit verging, weiß ich gar nicht mehr. Irgendwann lag ich im Kreißsaal und hatte Schmerzen, doch es ging nicht voran. Als dann die Herztöne des Kindes leiser wurden, ging alles sehr schnell. Innerhalb weniger Minuten war der Oberarzt da und ich hatte einen Notkaiserschnitt. Als ich aufwachte, war das Kind da.
Seit dem sind wir Eltern. Das war und ist die größte Veränderung in meinem Leben. Ich bin froh, dass wir dich bekommen haben und freue mich auf jeden Tag mit dir!
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