Immer am 5. sammelt Frau Brüllen sämtliche Tagebucheinträge. Der 5. im April 2021 ist Ostermontag.

Ich wache früh auf, bleibe aber noch ein bisschen liegen und geniesse die Ruhe. Der Wecker war auf 7 Uhr gestellt, doch ich stehe vorher auf, ziehe mich an, schaue nach dem Osterlicht und wecke das Kind. Der Hund, der heute im Kinderzimmer schlafen durfte, kommt mir freudig entgegen. Er freut sich jeden Morgen aufs Neue, das macht so gute Laune. Das Kind und ich richten uns für die frühe Hunderunde. Noch ein paar Kekse als Proviant, dann geht es los.

Die anderen warten schon auf uns und nicht nur der Hund freut sich ob der Gesellschaft. Wir laufen schnell los, es ist sehr kalt und wir sind froh, dass wir die Mützen aufhaben. Auf den letzten paar Metern wälzt sich der Hund im Dreck und ist danach richtig eingesaut.
Nach einer Stunde sind wir wieder zu Hause und baden erst mal den Hund. Zu zweit geht das ganz gut, der Hund scheint es zu geniessen. Er bekommt danach seinen Bademantel an.

Man beachte das schmutzige Wasser!

Der Mann hat in der Zwischenzeit Frühstück zubereitet: es gibt Spaghettipilze mit Rührei. Schmeckt richtig lecker. Danach essen wir noch vom Kuchen, der nix wurde. Er sieht nicht nur doof aus, sondern schmeckt auch nicht so gut. Finde ich. Trotzdem essen wir davon.
Danach macht jeder sein Ding: ins Zimmer verziehen (Kind), Zeitung lesen (ich), Fahrrad fahren (Mann). Ein Kind schläft noch und möchte erst zum Mittagessen geweckt werden.

Um 13 Uhr gibt es Mittagessen, das der Mann zubereitet hat: es gibt wieder Fleisch, nämlich Pute; dazu Nudeln, Gemüse und Soße. Es schmeckt sehr lecker. Recht bald danach macht sich der Mann wieder bereit für die nächste Fahrradrunde. Ein Kind räumt sein Zimmer auf und ein Kind geht mit mir, Osterpäckchen bei den Großmüttern abgeben. Eine Oma plauscht noch kurz an der Tür, eine war gar nicht da. Anschliessend fahren wir an den Rhein, dort treffen wir den Mann. Wir laufen zusammen am Rhein entlang. Es ist kühl und recht wenig los. Den Hund freuts, denn dann darf er ohne Leine laufen. Gegen Ende unseres Spaziergangs setzt Regen ein.

Gegen 17 Uhr kommen wir wieder nach Hause und machen uns gleich ans Backen. Ein Kind möchte einen Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern backen. Er gelingt diesmal richtig gut, der Kern ist noch flüssig, genau richtig. Den Zeitpunkt erwischen wir nicht immer. Dazu gibt es eine Kugel Eis. Es schmeckt richtig gut, unser süßes Abendessen.

Danach rufe ich noch die Oma an, die vorher nicht da war und wir erzählen kurz, was wir so erlebt haben seit dem letzten Telefonat. Mann und Kinder haben derweil die Küche aufgeräumt, die Spülmaschine geladen und das Abendprogramm besprochen. Wir schauen einen Film: I care a lot. Der Film ist ungeheuer düster, aber auch wieder sehr lustig. Wir überlegen, ob es in Deutschland auch möglich wäre, einer alten Person alles wegzunehmen und sie gegen ihren Willen in ein Altersheim zu bringen mit dem Verweis auf Demenz oder sonstige Krankheit. Ist es das? Ich appelliere an die Kinder, gut auf uns aufzupassen! Nach dem süßen Abendessen genehmigen wir uns dazu noch salzige Kräcker, Chips und etwas Käse.

Anschliessend geht ein Kind mit dem Hund raus (es schneit inzwischen) ein Kind richtet sich für das Bett und die Erwachsenen schauen noch die Nachrichten, die mir immer sinnloser vorkommen. Daher gehe ich auch bald ins Bett und lese noch in meinem Buch, das sehr anstrengend ist und mich müde macht.