Wir waren zelten von gestern auf heute, wie man am Bild gestern unschwer erkennen kann. Das gehört hier zum Sportfest dazu. Die – hauptsächlich Väter – mit ihren Söhnen zelten auf bzw. neben dem Fussballplatz. Alle sind fussballbegeistert und haben ständig einen Ball an den Füßen, Väter wie Söhne. Die Mütter bringen Salate und gehen am Abend wieder heim. So war das bisher.
Da bei uns der Vater nicht so gerne zeltet, Bereitschaft hat oder gar nicht da war, war klar, dass ich diesen Part übernehme. So war ich ein paarmal (wir sind nicht jedes Jahr dabei gewesen) allein unter Männern. Stört mich nicht, ich kann viel Bier trinken und sitze gerne am Lagerfeuer. Letztes Jahr dann war eine Mutter dabei, die auch gerne gezeltet hätte, aber sie hatten kein Zelt. Der Mann schlief mit Sohn im Auto. Sie ging also gleich los ein Zelt zu kaufen. Dieses Jahr sollte Prämiere sein. Insgesamt 3 Frauen wollten im Zelt übernachten. Und ein paar noch im Auto. Doch dieses Jahr kam alles anders:
Ein Unwetter kam mit voller Wucht über dem Fussballplatz nieder. Anfangs schien es noch nun ja, ein schnelles Gewitter zu werden. Gab es schon öfter mal. Ich habe noch schnell die Omas mit dem Auto nach Hause gefahren doch auf dem Rückweg zum Fussballplatz merkte ich schon, wie anstrengend das Fahren war. Der Regen prasselte nur so nieder. Es blitzte und donnerte. Am Platz angekommen, blieb ich erst mal im Auto sitzen. Wird ja schon gleich vorbei sein. Aber nix da. Es wütete, stürmte, donnerte und zuckte nur so vor Blitzen. Ich blieb an die 20 Minuten im Auto sitzen, dann kam leichte Besserung, so dass ich mich raus traute. Dennoch wurde ich vom Auto zum Veranstaltungsplatz sehr naß und musste durch viele große Pfützen waten. Zum Teil war der Platz richtig überschwemmt.
Ohje, das Zelt. Und blöderweise hatte ich schon die Schlafsäcke reingelegt. Wie dumm von mir!
Die Menschen saßen alle gedrängt unter dem überdachten Platz, die Seiten wurden zugehängt, aber es war dennoch ungemütlich und sehr laut. Keiner wollte mehr übernachten. Keiner? Nein, eine kleine Gruppe Unentwegter war bereit dazu. Nämlich wir!
Nach einer kurzen Inspektion unseres Zeltes stand dem nichts entgegen. An einer Stelle war der Boden etwas feucht, aber mehr auch nicht. Unser gutes altes Zelt, hat fast 20 Jahre auf dem Buckel und ist immer noch so standhaft. Ich mag unser Zelt, das war ein guter Kauf. Auch wenn manche unser Zelt belächeln, ich bin stolz darauf. Dabei bin ich gar nicht so ein Zelttyp.
Nach mehreren Rundfragen meinerseits war klar: keiner übernachtet. Was für ein Blödsinn. Wir haben alles hergeschleppt, aufgebaut und – es ist trocken. Warum sollen wir dann nicht im Zelt schlafen? Bei der Mutter mit der Zeltpremiere war das Zelt zerstört, klar, da ging übernachten gar nicht. Bei manchen war das Zelt überschwemmt, da wäre ich auch heim, aber bei denen das Zelt trocken war…..? Warum haben die nicht übernachtet? Bei vielen Kindern flossen Tränen, sie hatten sich so gefreut. Hey, der Regen war vorbei, unwahrscheinlich, dass so was nochmal kommt. Und schließlich fand ich da zu bleiben nicht mutig, sondern die einfache (oder faule) Variante.
Nachdem das entschieden war, haben sich die Jungs ins Zelt verzogen und ich mit den restlichen anwesenden Vätern ein Bierchen getrunken und Männergespräche geführt. Nun ja.
Geschlafen haben wir so lala, da in der Nacht ein paar der jugendlichen Fussballer in die leer stehenden Zelte kamen auf der Suche nach Alkohol. Ich habe sie wagemutig vertrieben. Daraufhin haben sie nachts um halb 2 Fussball gespielt…. War auszuhalten. Morgens dann war ein sehr lauter Vogel bei uns (Sohn meint, es war eine Ente, doch so überschwemmt war es jetzt doch nicht). Und es war sehr, sehr warm im Zelt. Doch da wir die Einzigen waren, auch wieder ruhig.
Am Morgen gab es leider kein Frühstück, so haben wir das einfach auf dem Heimweg beim Bäcker geholt. Die nassen Sachen hängen auf der Leine zum Trocknen. Bin mal gespannt, was nächstes Jahr beim Sportfest passiert. Wir werden noch lange darüber reden. 😉
Am nächsten Morgen war alles so friedlich, richtig schön!
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