Ich hasse diese Tage. Manchmal merke ich es in der Nacht, manchmal morgens, oft unterwegs oder erst, wenn es schon fast zu spät ist. Migräne im Anmarsch.

Wenn es gut läuft, kriege ich den Tag mit viel Ruhe und Tabletten einigermassen auf die Reihe. Für die anderen bin ich dennoch kaum vorhanden. Ich verziehe mich ins dunkle Zimmer, brauche Ruhe und möchte auch keinen körperlichen Kontakt. Ist ja nett, wenn das Kind mich streicheln möchte, aber das kann ich leider gar nicht gebrauchen. Ganz schlimm sind Gerüche, da reagiere ich wahnsinnig drauf. Geruchsmässig bin ich auch im normalen Alltag sehr sensibel, doch wenn ich Migräne habe, reagiere ich fast schon allergisch.

Oft habe ich die Migräne so gut im Griff, dass ich vorher die Anzeichen merke und vorwirken kann, so dass es gar nicht zum großen Ausbruch kommt. Das ist angenehm, wenngleich ich auch sehr auf mich, meine Körper und die Umwelt achten muss. Ich merke oft auch, wie gut es mir tut, mich einen Tag raus zu nehmen, wie sehr ich das jetzt gerade brauche.

Ganz anstrengend sind natürlich die Begebenheiten, wenn ich unterwegs bin und mich die Migräne total umhaut. Besonders schwierig, wenn die Familie dabei ist und ich einfach funktionieren muss. Klar, auch da haben wir Mittel und Wege gefunden. Danke Mann, für dein Verständnis! Allerdings haut mich das psychisch um, schlechte Mutter und so. Letztes Jahr hatten wir einen Ausflug gemacht und wusch, war ich am Boden. Es war grauenhaft. Ich hing nur so in den Seilen, das hängt mir immer noch nach.

Überhaupt ist das so wenig planbar. Und unterwegs oft auch sehr schwierig händelbar. Oft nehme ich dann schon was zur Vorbeugung, wenn ich weiss, dass wir einen anstrengenden Ausflug machen.

Notfalls bleibt Krankenhaus, auch das hatte ich schon. Mit Tabletten und Schmerzmitteln komplett lahm gelegt. Zum Glück hatte ich das noch nicht oft! Will ich auch nicht!!

Je älter ich werde, desto mehr reagiere ich auf Wetterumschwung. Glaube ich zu meinen. Oder bin ich einfach feinfühliger geworden? Da sind besonders die Zwischenzeiten anstrengend, wenn der Sommer zum Herbst und der Winter zum Frühjahr werden. Da spinnt der Kopf besonders oft.