Immer am 5. eines Monats will Frau Brüllen wissen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag, kurz WMDEDGT? Einzelheiten nachzulesen bei ihr.
Der 5. im Dezember 2024 ist ein Donnerstag.
Um 6:20 Uhr klingelt der Wecker. Ich bin noch müde, gestern war ein langer, aufregender Abend und ich konnte nicht gut schlafen. Hilft nix, um 6:30 Uhr stehe ich auf und suche den Hund in den Kinderzimmern. Dann schnappe ich ihn mir und wir laufen die erste Runde. Es geht gemütlich um den Block.
Zurück sind wir um 7 Uhr, ich richte mir mein Müsli und trinke Tee. Der Mann ist inzwischen auch aufgestanden, das kranke Kind bleibt nochmal einen Tag zu Hause. Der Hund bekommt auch was zu essen. Ich richte mich und fahre zur Arbeit. Um 8:30 Uhr habe ich das erste Zoom Meeting. Danach geht es Schlag auf Schlag. Um 12:15 Uhr ist das letzte Meeting, das zum Glück recht schnell ist. Sind halt nur Frauen anwesend 😉
Danach radle ich schnell nach Hause und koche Mittagessen. Das kranke Kind schaut fern, das arbeitende Kind ist schon zu Hause, weil es heute eine frühe Mittagspause hat. Es gibt Spinat, Kichererbsen und Kartoffeln. Als orientalischer Eintopf, gewürzt mit Raz el Hanout. Es schmeckt uns allen. Und der Topf wird fast leer. Es ist allerdings auch schon fast 14 Uhr, bis wir essen. Ich muss mich ein bisschen sputen, da ich um 14:30 Uhr schon wieder verabredet bin. Ich räume also ganz schnell die Küche auf und laufe in die Stadt. An der Bushaltestelle treffe ich die alte Dame und wir gehen erst mal ins Café. Bei Kaffee ohne Kuchen besprechen wir unsere Tage und unser Vorhaben: wir wollen shoppen gehen, die alte Dame braucht eine neue Winterjacke. Wir gehen ins Bekleidungsgeschäft nebenan. Die Kleider sind alle nach Marken sortiert, das ist ein bisschen mühsam. Der alten Dame sind die Marken egal, sie möchte einfach nur eine Winterjacke mit gewissen Voraussetzungen. Wir schauen durch den 1. Stock und finden nix. Im 2. Stock sieht es schon besser aus und die alte Dame probiert ein paar Jacken an. Die Jacken müssen gut rutschen und nicht an den Armen hängenbleiben, ausserdem dürfen die Ärmel nicht zu lang sein bzw. gut umschlagbar. Und die Kapuze muss abmachbar sein. Dann sollte die Jacke nicht olivgrün sein, das ist der alten Dame zu militärisch. Kann ich nachvollziehen, das geht mir genauso.
Wir werden fündig und es gibt eine Jacke, die die Voraussetzungen erfüllt. Die Verkäuferin ist sehr nett und behilflich: „Jetzt probieren Sie es noch mal alleine!“. Das ging nun schneller als erwartet.
Danach muss die alte Dame noch zum Arzt, ein Rezept abholen. Auch hier geht alles ganz schnell, wir können gleich in die Apotheke und das Rezept einlösen. Die alte Dame wundert sich ob des E-Rezeptes: Magie!
Anschliessend begleite ich die alte Dame noch zum Bus. Inzwischen regnet es etwas und ist wirklich ungemütlich. Wir verabschieden uns, die neue Jacke nehme ich mit, damit die alte Dame sie nicht schleppen muss. Ich werde sie ihr morgen oder übermorgen vorbei bringen.
Auf dem Heimweg gehe ich noch bei der Post vorbei, einen großen Brief abgeben. Die Brieffreundin hat Geburtstag. Ich muss ewig lange in der Schlange warten. Immerhin gibt es genug zu schauen. Ich gehe noch beim Bäcker durch, aber es gibt keine Nikoläuse aus Teig, also laufe ich ohne Weckmänner nach Hause. Backen werde ich auch keine mehr.
Zu Hause begrüße ich das Kind und den Hund. Dann arbeite ich noch ein bisschen.
Zwischendurch bekomme ich die Nachricht, dass unsere Zitrusfrüchte geliefert wurden, also muss ich sie am Verteilplatz abholen. Dazu muss ich den Anhänger ans Fahrrad montieren. Inzwischen schneeregnet es und ich werde auf dem Rückweg ziemlich nass. So nass, dass ich nicht mehr aufs Weingut fahren möchte. Ich schreibe schnell dem Mann, dass ich nicht mehr komme und er nicht auf mich warten muss. Schade. So nehme ich lieber eine heiße Dusche und mache Haushalt: Spülmaschine aus- und wieder einräumen, Waschmaschine befallen etc.
Später ruft die Freundin an. Seit einigen Tagen/Wochen sprechen wir uns gegenseitig nur auf den Anrufbeantworter. Sie ist erstaunt, dass ich dran gehe. Wir reden eineinhalb Stunden lang. Es gibt so viel zu besprechen. Kurz drauf kommt auch der Mann. Wir schauen noch ein bisschen Nachrichten, schlafen dabei aber ein. Also laufe ich die letzte Runde mit dem Hund, während der Mann schon zu Bett geht. Als ich nach Hause komme, ist das arbeitende Kind am Kochen. Das kranke Kind zockt noch. Ich schicke es ins Bad und schreibe den Text.
Es ist 23:30 als ich endlich auch im Bett liege. Mit Wärmflasche. Leider kreisen meine Gedanken noch eine ganze Weile, so dass ich nur schlecht einschlafen kann.
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